Rebekka Ruétz „Black Sun“ – Fashion Week 2024

Kräftige modellierte Lidstriche, streng zurückgekämmte Haare, gekleidet in schweren Biobaumwollstoffen aus Uganda in sanftem Naturton, schwarzer und weißer Canvas und hellblauer Popelin. So präsentiert die Designerin Rebekka Ruétz ihre Kollektion „Black Sun“ auf dem Laufsteg der Fashion Week 2024 in Berlin.

Kollektion „Black Sun“ der Designerin Rebekka Ruétz auf der Fashion Week 2024 in Berlin. / ‘Black Sun’ collection by designer Rebekka Ruétz at Fashion Week 2024 in Berlin.
Kollektion „Black Sun“ der Designerin Rebekka Ruétz auf der Fashion Week 2024 in Berlin. / ‘Black Sun’ collection by designer Rebekka Ruétz at Fashion Week 2024 in Berlin.

Die Designerin ist bekannt für eigenwillige, extravagante Kreationen und ihren nachhaltigen Slow Fashion Ansatz. Ende 2023 wurde sie auf die Marke Cotonea aufmerksam – hinter der das schwäbische Unternehmen Elmer & Zweifel steht. Ein Traditionsunternehmen, das im Jahr 1855 als Baumwollspinnerei in Bempflingen 30 Kilometer von Stuttgart gegründet wurde.

Das beschauliche Bempflingen: knapp über 3400 EinwohnerInnen, eine Grundschule, der Bahnhof wurde von der Deutschen Bundesbahn zum Haltepunkt zurückgebaut. Man würde hier kaum ein Unternehmen vermuten, das seit fast 170 Jahren erfolgreich Baumwolle verarbeitet und in Deutschland zweifellos als Biotextil-Pionier gilt.

Seit den 1990er Jahren ist Cotonea im Biobaumwollanbau engagiert. Cotonea hat die Gulu Agricultural Development Company (GADC) und eine Biobaumwoll-Kooperative in zentralasiatischen Kirgistan mit aufgebaut und ist seit vielen Jahren Berater und verlässlicher Abnehmer ugandischer und kirgisischer Biobaumwolle. Das ist schon erstaunlich genug, aber der Rohstoffanbau ist für jedes Baumwolltextil nur der Ausgangspunkt der Produktion. Noch erstaunlicher wird es, wenn Roland Stelzer, der vollbärtige Geschäftsführer des Unternehmens, in schwäbischem Singsang begeistert über alle Stationen entlang seiner Produktionskette spricht. Begeistert erzählt er von dem persönlichen Verhältnis zu seinen Partnern: Von Entkörnung und Fasererzeugung, von der Garn-Spinnerei, von der Garn-Veredlung, der Flächenbildung, dem Weben und Stricken über die Veredlung der Flächen bis hin zur Konfektionierung. Er kennt alle seine Lieferkettenpartner persönlich. Diese Nähe und Transparenz findet man fast nie in der Textilindustrie – auch wenn immer gerne und vollmundig das Gegenteil behauptet wird.

Kollektion „Black Sun“ der Designerin Rebekka Ruétz auf der Fashion Week 2024 in Berlin. / ‘Black Sun’ collection by designer Rebekka Ruétz at Fashion Week 2024 in Berlin.

Für Rebekka Ruétz war Cotonea der perfekte Partner. Die Designerin setzt sich für soziale Verantwortung, die Einhaltung hoher Qualitäts- und Umweltstandards und somit eine verantwortungsbewusste Mode ein. Sie verzichtet in ihren Kollektionen auf echtes Leder, echten Pelz und echte Seide. In ihrer Kooperation mit dem amerikanischen Turnschuh-Label Skechers hat sie aus geupcycelten Sneakers Taillengürtel, Taschen, Korsagen und Manschetten hergestellt.

Für Cotonea ist die engagierte Designerin ebenfalls eine perfekte Partnerin. Mode und Bekleidung spielen für das Unternehmen eine bedeutende Rolle und bietet nach eigenen Aussagen Designerinnen und Designern die wohl weltweit größte Palette an zertifizierten Biobaumwollstoffen und darüber hinaus auch die Möglichkeit, Stoffe gemeinsam zu entwickeln.

Autor: Stefan Rennicke

Website: https://www.rebekkaruetz.com

Website: https://www.cotonea.de

Fotos © Rebekka Ruétz / Getty Images

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