Über Cotton Work

Cotton Work in der Gulu-Region – eine Geschichte aus Ostafrika.

Kaum eine Geschichte hat uns in den letzten Jahren so fasziniert, wie der Hintergrund der Gulu Agricultural Development Company (GADC) im Norden Ugandas.

Fast 20 Jahre lang herrschte in der Region Krieg zwischen der Lord’s Resistance Army (LRA) und der ugandischen Armee. Die Rebellengruppe hat mehr als zwei Millionen Menschen vertrieben, tausende Kinder entführt und zahlreiche Gräueltaten begangen. Im Zentrum lag der Ort Gulu. Nach 2006 endeten die Kriegshandlungen und ließen eine weitgehend  zerstörte und menschenleere Region zurück. Langsam kehrten die Bauern zurück und mit ihrer Rückkehr entstand in Gulu eine landwirtschaftliche Kooperative, in deren Zentrum eine alte zerstörte Baumwollverarbeitungsanlage steht. Mühsam wurde sie in Stand gesetzt und ist heute Herz einer Kooperative, die mit ca. 120.000 Klein- und Kleinstbauern zusammenarbeitet.

Grafik / Karte der an Uganda grenzenden Länder Kongo, Süd-Sudan, Kenia und Kennzeichnung des Konfliktgebiets in der Gulu Region. / Graphic / map of the countries bordering Uganda: Congo, South Sudan, Kenya and labelling of the conflict area in the Gulu region.
Info-Grafik nördiches Grenzgebiet Ugandas und Konfliktregion. / Info-graphic northern border area of Uganda and conflict region.

Die GADC arbeitet an der Zukunft der Region

Die Gulu Agricultural Development Company (GADC) wurde nach dem Ende eines fast 20 jährigen Krieges im Norden Ugandas gegründet. Im Zentrum der Kooperative steht eine alte, vom Krieg schwer beschädigte Baumwollentkernungsanlage, die mit dem Ziel Baumwolle zu reinigen, zu entkernen und dann in Ballen zu verkaufen wieder in Stand gesetzt wurde. Nach Ende des Krieges kehrten viele Bauern auf ihr Land zurück, doch das jahrzehntelange Leben in Flüchtlingslagern hatte zu einem Verlust an Wissen um landwirtschaftliche Methoden geführt.

 

Die GADC etablierte ein System an Schulungsmaßnahmen für die Klein- und Kleinstbauern, mit dem Wissen zu traditionellen und nachhaltigen Anbau vermittelt wird. Mittlerweile hat die GADC 400 Mitarbeiter, fest Angestellte und Saisonarbeiter, und arbeitet mit ca. 120.000 Klein- und Kleinstbauern zusammen. Im Gegensatz zu den weit verbreiteten Stereotypen des schädlichen Baumwollanbaus, zeigt die Arbeit der GADC und der mit ihr verbundenen Bauern, dass Baumwollanbau auch ohne künstliche Bewässerung und massivem Einsatz von Pestiziden funktioniert.

 

Baumwolle ist neben Sesam, Chilis und Sonnenblumen nur eine von zahlreichen Feldfrüchten, die im Fruchtwechsel angebaut werden. Die Arbeit auf den Feldern hat Lebensunterhalt und Zukunft der zurückkehrenden Bauern gesichert und die Stabilität der Region gefestigt. Und dennoch: die Baumwolle wird für den internationalen Markt und die Textilindustrie produziert und der Gegensatz zwischen Rohstoff und Endprodukt oder Produzenten und Konsumenten könnte kaum größer sein. 

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